Hexenjagd

Drama von Arthur Miller

Inhalt:

Im Jahre 1692 bricht in der engstirnig-puritanischen Stadt Salem in Massachusetts ein Hexenwahn aus. Den Anstoß dazu gibt die Entdeckung, dass junge Mädchen der Gemeinde sich unter Anleitung der harmlos-einfältigen und abergläubischen Negersklavin Tituba nachts im Wald treffen, um zu tanzen. Der Schock, entdeckt worden zu sein und die Furcht vor der Auspeitschung lösen bei den Mädchen eine Art von Hysterie aus. In der stickig-bigotten Atmosphäre von Salem wird das Geschehene aufgebauscht und als Teufelswerk verschrien. Man

verleitet die Mädchen dazu, zu bekennen, dass sie besessen seien, und vor der geistlichen Untersuchungskommission harmlose Bürgerinnen von Salem als Hexen anzuprangern.

Die Motive für diese Anklagen sind - soweit sie sich nicht aus Furcht und Hysterie herleiten - ausgesprochen persönlicher und

höchst unreligiöser Natur. So bezichtigt Abigail Williams, die Nichte des nicht unumstrittenen Stadtpfarrers Parris, die Frau ihres Dienstherrn John Proctor der Hexerei, nur weil sie selbst mit Proctor Ehebruch begangen hat und ihn ganz für sich gewinnen will. Sie und die anderen Mädchen werden sich schnell ihrer

unheimlichen Macht bewusst und beginnen diese auszunutzen …

Arthur Miller zeigt, wie leicht durch Bigotterie, Aberglaube, Ignoranz, Fanatismus und Intoleranz eine scheinbar demokratische Gemeinschaft mit den Mitteln ihrer eigenen Ordnungs- und Rechtsprinzipien zerstört werden kann. Der Autor richtet sich in seinem Werk gegen jegliche Art der Vorverurteilung, Massenhysterie und der fanatischen Verfolgung von Minderheiten.

Er siedelt sein Werk zwar im Jahre 1692 an, richtet aber seine Kritik in Wirklichkeit gegen aktuelle politische Zustände der 50er Jahre in den USA, als Senator Mc Carthy Untersuchungsausschüsse gegen „antiamerikanische“ Aktivitäten einrichtete. Tausende Personen, hauptsächlich Künstler und Intellektuelle, wurden vorgeladen und darüber verhört, ob sie

Kontakte zu kommunistischen Kreisen hätten oder gehabt hätten. Auch bei diesen Prozessen wurden die Beschuldigten – ähnlich den Hexenprozessen – animiert Freunde und Verwandte zu verraten, um die eigene Haut zu retten. Damals wie heute führen die eigene Schwäche und Feigheit zum Verrat und helfen mit, dass

ein unmenschliches System in aller Verborgenheit funktioniert.


Personen Darstellerinnen und Darsteller
   
John Proctor Marvin Müller
Elizabeth Proctor Annika Preck / Jessica Lange
Abigail Williams Marie Hollers / Lynn Brundert
Danforth, Stellvertreter des Gouverneurs Pelle Haas
John Hale, Reverend Benjamin Czepat / Henrike Rudat
Samuel Parris Felix Rubinstein
Hathorne, Richter Mario Müllerschön
Tituba Ronja Koch / Judith Jäger
Mary Warren Catharina Rickel / Karolin Sandleben
Giles Corey Lennart Perrey / Nike Honold
Esther Cheever Tara Eydeler / Jannika Elfert
Mercy Lewis Alina Ederer
Ann Putnam Lisa Waack / Käthi Munzke
Thomas Putnam Paul Langer / Cedric Fuchs
John Willard Henrik Ziehm
Rebecca Nurse Stina Gronau / Bente Schönfelder
Francis Nurse Dennis Lebedinski
Susanna Wallcott Sophie Puchner / Rieke Lenz / Anna Schwarz
Betty Parris Hannah Willcox
Sarah Good Lilli Schlewitt
   
Technik Samantha-Josefine Vollmer / Eddie Greiner-Petter /
  Jan-Ole Stahl / Niklas Tams / Kevin Jonas /
  Maximilian Hanisch / Finn Mehrens
   
Leitung Björn Manthey / Andreas Gunst